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Bayerischer Aktionsplan Vespa velutina läuft an

In Bayern ist ein Aktionsplan Vespa velutina (Asiatische Hornisse) vom LVBI mit dem Landwirtschaftsministerium vorbereitet worden. Als erste Maßnahme wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus eine Koordinierungsstelle Vespa velutina am Institut für Bienenkunde und Imkerei eingerichtet. Dr. Ronald Jäger ist im Rahmen der Stelle ab dem 01.06.2025 mit den Aufgaben zur Koordination der Bekämpfung der Vespa velutina in Bayern betraut. Er war bis zu diesem Zeitpunkt als Fachberater für Bienenzucht in Unterfranken tätig und hat mit Matthias Meidel (Leiter Fachbereich Bienengesundheit, LVBI) bereits seit 2023 in der Vespa velutina task force gearbeitet. In dieser wurden bereits ein Monitoring durchgeführt und die Arbeiten zwischen Naturschutzbehörden und Imkerschaft koordiniert.

Da für die Asiatische Hornisse seit Anfang des Jahres die Bekämpfungspflicht für die Naturschutzbehörden entfallen ist, wurde vom Ministerium in Zusammenarbeit mit dem LVBI der Aktionsplan erarbeitet. Eine Bekämpfung soll in jedem Fall weiter erfolgen, um die gerade erst beginnende Ausbreitung der Hornisse zu stoppen oder zumindest stark zu verlangsamen. So soll Zeit gewonnen werden, sich der Situation anzupassen und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Ronald Jäger wird dabei die Betreuung der Meldeplattform www.beewarned.de übernehmen, die mittelfristig neu aufgelegt werden soll, um eine bessere Zusammenarbeit von Meldern und Suchteams zu ermöglichen und um eine schnelle Bekämpfung von Nestern zu ermöglichen. Zusammen mit Matthias Meidel und der eigens für die Vespa velutina eingerichtete Hotline des LVBI, welche von Maike Berntgen betreut wird, sollen verifizierte Meldungen der Vespa velutina zeitnah an lokale Suchteams weitergegeben werden. Dazu sollen sich lokal Suchteams bilden, deren Mitglieder sich zum Beispiel in einer Online-Schulung des Instituts für Bienenkunde und Imkerei zur Nestsuche weiterbilden lassen. Die Nestsuche vor Ort muss zeitnah nach der Meldung von velutina-Beflug stattfinden, damit das Nest rechtzeitig vor der Vermehrungsphase im Herbst entfernt werden kann.

Förderung für Nestentfernungen

Für die Entfernungen von Nestern soll es Kopfpauschalen für Imker geben, die für die Entfernung von Nestern geschult wurden und sich die Arbeit zutrauen. Vorrausetzung ist eine Betriebsnummer für die Imkerei und ein Zugang beim Portal IBALIS, um vor der Nestentfernung die Förderung beantragen zu können. Das Nest muss zuvor bei beewarned.de gemeldet und verifiziert worden sein. Genaue Informationen werden noch bekannt gegeben.

Was kann man jetzt schon tun?

Gemeinsam rufen wir vom LVBI und von der Koordinierungsstelle Vespa velutina dazu auf, immer in der ersten Woche des Monats eine Monitoringwoche durchzuführen. Wie geht das? Jede Imkerin und jeder Imker, der bei der Suche der Vespa velutina unterstützen kann, soll in der ersten Woche jeden Sommermonats einen oder zwei Locktöpfe an seinem Bienenstand aufstellen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/nestsuche_vespa_velutina.pdf

Stellen Sie die Locktöpfe einfach auf einen Beutendeckel und beobachten Sie nach zwei bis drei Tagen für 15 Minuten, ob sich verdächtige Insekten an der Lockflüssigkeit bedienen. Sollten Asiatische Hornissen an Ihrem Bienenstand jagen, werden diese mit großer Wahrscheinlichkeit auch von den Locktöpfen naschen. Dabei lassen sie sich sehr gut beobachten und fotografieren. Melden Sie alle verdächtigen Insekten unter www.beewarned.de, so dass die Verbreitung der Asiatischen Hornisse nicht unbemerkt bleiben kann. Denn eines mussten wir schon lernen: Königinnen der Asiatischen Hornisse können über Frachtverkehr viele hundert Kilometer transportiert werden und sich so in Regionen ansiedeln, die bisher weit entfernt von der Verbreitungsfront lagen. Sollte sich keine Asiatische Hornisse zeigen, sondern nur heimische Wespen oder die heimische Hornisse, räumen Sie den Locktopf wieder ab und stellen Sie ihn in der nächsten Monitoringwoche Anfang August wieder auf. Noch ein Hinweis: Locktöpfe sind keine Fallen! Fallen sind grundsätzlich verboten, auch die angeblich selektiven Lebendfallen, da heimische Arten darin gefangen werden und zu Tode kommen.

Vielen Dank für Eure Mithilfe, es ist in eurem eigenen Interesse!

Matthias Meidel, Leiter Fachbereich Bienengesundheit LVBI und Dr. Ronald Jäger, Koordinationsstelle am IBI