Liebe Imkerinnen und Imker, liebe informationssuchende Verbraucher, liebe wissbegierige Zeitgenossen,
Hier wird der Versuch unternommen, “imkerliche” Fachbegriffe rund um die Biene zu erklären und Kurzbiografien berühmter Imker, Wissenschaftler und Forscher auf dem Gebiet der Bienenzucht zu veröffentlichen.
Uns ist sehr wohl bewusst, dass dies nicht ganz leicht ist, denn einerseits sollen die Beiträge nicht zu umfangreich ausfallen, andererseits möchten wir trotzdem möglichst erschöpfend Auskunft geben. Hinzu kommt, dass uns die Wissenschaft in immer kürzeren Abständen Ergebnisse liefert, die bislang als unumstößlich geltende Grundsätze imkerlichen Wissens über den Haufen werfen.
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eine Methode der Königinnenzucht bzw. -vermehrung, für alle, die nicht umlarven wollen (oder können).
Von einer offenen Brutwabe aus einem Zuchtvolk Volk wird mit einem scharfen Messer mit einem häufig bogenförmig geführten Schnitt (daher der Name) der untere Teil der Wabe abgetrennt. Der Schnitt wird so geführt, dass sich am unteren Rand des stehen gebliebenen Wabenstücks Zellen mit allerjüngsten Maden befinden. Diese Larven werden gerne von dem weisellosen Pflegevolk in Pflege genommen, da sie leicht umgeformt werden können. Nach dem Verdeckeln der Weiselzellen werden diese mit einem scharfen Messer abgetrennt und z.B. an einem Klemmstopfen befestigt verschult oder in einen Ableger (Begattungsableger) zum Schlüpfen zugesetzt.
varroazider Wirkstoff (Akarizid) von Tierarzneimitteln (z.B. Folbex VA neu) welcher sich im Bienenwachs anreichert
Bruder Adam, der wohl bekannteste Imker (weltlicher Name: Karl Kehrle), geboren 03.08.1898 in Mittelbiberach, gestorben 01.09.1996 in Buckfast Abbey. Er hat sich vor allem einen Namen durch seine Zucht der Buckfast-Biene und bekannte Veröffentlichenunge ("z.B. "Meine Betriebsweise:Erfolgreich imkern wie im Kloster Buckfast") gemacht.
Angeregt durch die seinerzeit in England grassierende Bienenseuche beschritt er neue Wege der Imkerei. Unterstützt durch Schriften von Armbruster Ludwig, Prof. (Bienenzüchtungskunde,1919) wandte er sich von der Reinzucht der durch Inzucht gefährdeten Honigbiene ab und war fast 80 Jahre lang "auf der Suche" (so auch der Tiltel eines seiner Bücher) nach der "idealen" Kreuzung einer Honigbiene mit den Eigenschaften Krankheitsresistenz, Charaktereigenschaft und Honigertrag.
Sammelbegriff für die Summe der sich in der Entwicklung befindlichen Bienen; als offene Brut wird Brut im Ei- bzw. Larvenstadium vor der Verdeckelung durch die Bienen genannt. Nach der Verdeckelung der Zellen spricht der Imker von gedeckelter Brut (Larve, Puppe) woraus schließlich das fertige Insekt schlüpft
Ableger, der mit Brutwaben und allen ansitzenden Bienen sowie einer begatteten Königin gebildet wird.
nach dem Amerikaner Demaree "Demaree-Plan" genanntes Verfahren zur Schwarmtrieblenkung. Kernpunkt der Brutdistanzierung ist die Trennung der gesamten gedeckelten Brut (kommt im Magazin ganz nach oben) und der offenen Brut mitsamt der Königin, die in der untersten Zarge des Magazins eingestellt wird. Dazwischen befindet sich der brutfreie Honigraum sowie eine weitere Zarge, die hauptsächlich mit Mittelwänden bestückt ist.
meist der zentrale Bereich innerhalb des Bienenvolkes, in dem die Brut meist der zentrale Bereich innerhalb des Bienenvolkes, in dem die Brut aufgezogen wird (Bruträume); dieser Bereich ist nicht statisch, sondern er passt sich den räumlichen Gegebenheiten, der Jahreszeit und dem Trachtverlauf an
Summe aller pflegerischen Maßnahmen der Bienen zur Versorgung der Brut; dazu gehören hauptsächlich die Wärmung, die Fütterung der Larven sowie die Verdeckelung der Brutzellen; Ammenbienen
Schrank mit konstanter Temperatur (35° +/- 0,5 °) und 50- 60% Luftfeuchtigkeit zur Aufnahme von Weiselzellen nach deren Verdeckelung bis zum Schlüpfen der Königinnen. Wird von Königinnen-Züchtern verwendet, die häufig und in großen Serien züchten. Der Kleinimker lässt die Königinnen im Bienenvolk schlüpfen. >Verschulen,
eine mit Brut belegte Wabe; Die Anzahl der Brutwaben wird zuweilen zur Bestimmung der Volksstärke herangezogen. sehr ungenau! besser: Liebefelder Methode
>Honigwabe, >Pollenwabe, >Futterwabe, >Backenwabe
Drohnenbrut in den Arbeiterinnenzellen; diese entsteht, wenn der Samenvorrat der Königin erschöpft ist und sie nur noch unbefruchtete Eier legen kann, aus denen sich stets Drohnen entwickeln: Auch die sog. Afterweisel können nur unbesamte Eier legen;
der Name "Buckelbrut" kommt davon, dass die Drohnen in den Arbeiterinnenzellen nicht genügend Platz finden und die Pflegebienen diese Zellen notgedrungenermaßen mit einem erhöhten Zelldeckel versehen, der der Brut dann das höcker- bzw. buckelartige Aussehen verleiht
in Buckfast-Abbey (im Daartmoor, Grafschaft Devon in Süd-England) lebte und wirkte der weltberühmte Bienenzüchter Bruder Adam Kehrle, der durch langjährige Kreuzungsarbeit die nach dem Ort benannte Buckfast-Biene herauszüchtete.
Apis mellifica carnica; Carnica; auch "Kärntner Biene". Bienenrasse, die ursprünglich in Slowenien und im angrenzenden Kärnten und der Steiermark (Österreich) beheimatet war und wegen ihrer insgesamt guten, vor allem sanftmütigen Eigenschaften über die ganze Welt verbreitet wurde.
Johann, Ludwig; 1739 - 1813; entwickelte ein nach ihm benanntes Magazin aus Holz; entdeckte die "Entstehung" des Bienenwachses; Digitalisierte Original-Schriften können hier als PDF-Dokument angesehen werden: http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor.php?source_opus=3307&la=de
Test zur Kontrolle der Paarungssicherheit von Belegstellen: Nähere wissenschaftliche Erläuterungen hierzu: https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/uploads/media/Skript_Honigbienengenetik.pdf
Körpermerkmal (Flügeladerung), welches Aufschluss über Rassereinheit bzw. Mischerbigkeit gibt.
Die Vorderflügel der Bienen weisen eine Äderung mit deutlichen Unterteilungen auf. Die unterschiedlichen Verhältniswerte der einzelnen Aderabschnitte zueinander sind bei den Bienenrassen verschieden und vor allem erbtreu. Man kann das Verhältnis bestimmer Abschnitte leicht messen und sieht im Cubitalindex das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung der Rassen.
>Körung
Charles (1817 - 1902); einer der berühmtesten amerikanischen Bienenforscher; entwickelte die nach ihm benannte Dadant-Beute (Rähmchenmaß: 46 x 27 cm)
Teile der Oberbehandlungsbeuten (Magazin). Der Innendeckel besteht aus wärmedämmendem Material und schließt die Beute oben ab. Der Außendeckel dient bei der Freiaufstellung als Wetterschutz.
Amerikaner, der die nach ihm benannte Methode der Schwarmverhinderung durch Brutdistanzierung entwickelt hat.
Allmähliche Gewöhnung eines allergisch reagierenden Körpers an den die Allergie auslösenden Stoff; wird auch erfolgreich bei Bienengiftallergien angewandt
stärkespaltendes Enzym, Bestandteil des Honigs, wärmeempfindlich und deshalb ein guter Indikator zur Beurteilung der Naturbelassenheit des Honigs;
findet ausschließlich als Honigwabe und dann überwiegend als Halbwabe Verwendung; Abstand von Mittelwand zu Mittelwand ist hier durch die Verwendung breiterer Rähmchen-Seitenteile auf bis zu 45 mm statt der sonst üblichen (natürlichen) 35 mm vergrößert;
der Drohn; männliche Biene, die aus einem unbefruchteten Ei entsteht (Parthenogenese). Von Mai bis Juli befinden sich mehrere Hundert Drohnen in einem Bienenvolk. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum fertigen Drohn beträgt 24 Tage. Erst ca. 10 - 14 Tage nach dem Schlüpfen ist der Drohn geschlechtsreif. Bei der Paarung gibt der Drohn seinen Samenvorrat an die junge Königin ab und stirbt danach. "Überschüssige" Drohnen werden gegen Ende der Sommertracht (August) nicht mehr weitergepflegt und aus dem Stock getrieben. >Drohnenschlacht
regelmäßiges Ausschneiden und Vernichten der gedeckelten Drohnenbrut ist eine wirksame Maßnahme zur Verminderung der Anzahl der Varroen im Volk. >Varroabekämpfung
Zustand eines Bienenvolkes, wenn der Samenvorrat der Königin aufgebraucht ist oder die Königin nicht begattet wurde und diese nur unbesamte Eier legen kann. Aus diesen entstehen stets Drohnen. >Buckelbrut
Bestimmte Punkte im Gelände, an denen sich die Drohnen und die jungen brünstigen Königinnen zur Begattung treffen; bevorzugte Flughöhe: 10 - 20 m; > Belegstelle